eingestellt am 23. Mär 2023 (eingestellt vor 14 h, 47 m)
Wie bekomme ich die Wohnkostenhilfe


Frage: Wie viel bekomme ich?

Antwort: Im Schnitt dürften es etwa 225 Euro sein, die Antragsstellerinnen und Antragssteller aus dem "ärmsten Viertel" aller Haushalte erhalten, wie ÖVP und Grüne verkündeten. Im Vergleich zu einer Mietpreisbremse, die den Mietanstieg dauerhaft gestoppt hätte, handelt es sich also nur um einen Tropfen auf den heißen Stein: "Eine weitere Einmalzahlung in Höhe von rund 200 Euro löst das Problem der dauerhaft gestiegenen Mieten nicht und macht die Menschen zu Bittsteller*innen", heißt es in einer Aussendung der Volkshilfe. Und die Caritas kritisiert, dass Wohnzuschüsse in manchen Bundesländern auf die Sozialhilfe angerechnet werden. Folglich bleibe den armutsbetroffenen Menschen weniger von den Zuschüssen übrig. Bei der Caritas fordert man schon lange, dieses Vorgehen bundesweit zu verbieten.

Frage: Wie lange dauert es noch bis zur Auszahlung?

Antwort: Zumindest die Beschlussfassung soll nun schnell gehen: Am Donnerstag war die Wohnkostenhilfe Thema im Finanzausschuss, kommende Woche folgt der Beschluss im Nationalrat, dann im Bundesrat. Im Juni soll der Zweckzuschuss an die Bundesländer überwiesen werden. NGOs wie die Caritas und die Volkshilfe pochen in Aussendungen angesichts in Kürze steigender Mieten aber auf eine rasche Auszahlung. In manchem Bundesland ist man da auf STANDARD-Anfrage aber skeptisch.

Frage: Wer kann mich beim Antragstellen unterstützen?

Antwort: Diverse Organisationen bieten derzeit Beratungen zu Wohnbeihilfe und Wohn- sowie Heizkostenzuschüssen, etwa Caritas, Volkshilfe oder Arbeiterkammer. In einigen Bundesländern gibt es Hilfestellungen auch direkt bei jenen Stellen, bei denen die Zuschüsse beantragt werden können. Auch manche Gemeinden bieten Beihilfen zum Wohnen an, dort kann man sich ebenfalls beraten lassen.

Frage: Worin besteht der Unterschied zur Wohnbeihilfe?

Antwort: Die Wohnbeihilfe ist ein monatlicher Zuschuss zur Miete. Bei der Wohnkostenhilfe geht es hingegen um eine Abfederung sämtlicher Mehrkosten rund um das Thema Wohnen – etwa Betriebskosten, Strom- und Gaskosten. Auch bei der Wohnbeihilfe gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern. Wichtige Parameter sind Haushaltseinkommen, Haushaltsgröße, der zumutbare Wohnungsaufwand, der anrechenbare Wohnungsaufwand und die Wohnungsgröße.

Nicht nur die Kriterien, auch die durchschnittlichen Wohnbeihilfe-Auszahlungen pro Haushalt und Monat unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland stark. Laut Erhebungen des Instituts für Immobilien, Bauen, Wohnen aus dem Jahr 2021 reichen diese im Schnitt von unter 120 Euro pro Monat in Wien bis zu 270 Euro in Vorarlberg.

Was ist der Unterschied zum Wohnschirm?

Antwort: Der Wohnschirm der Regierung wurde im Zuge der Corona-Krise aufgespannt, um Mietrückstände abzufedern und Delogierungen zu vermeiden. Seither wurde er mehrfach aufgestockt und auch auf Energiekosten ausgeweitet. Am Mittwoch wurde eine weitere Aufstockung um 25 Millionen Euro angekündigt. Die Angebote des Wohnschirms stehen in Zusammenhang mit einer Beratung durch rund 100 Einrichtungen im ganzen Land, und zwar von der Volkshilfe, der Caritas, der Diakonie und dem Roten Kreuz. Die Organisationen berichten, dass die Zahl der Anfragen im vergangenen Jahr stark gestiegen ist.

Frage: Warum gibt es dann in Wien einen eigenen Bonus?

Antwort: Die Wiener Stadtregierung ist vor wenigen Tagen mit einem eigenen Wohnbonus von 200 Euro für bis zu 650.000 Haushalte vorgeprescht. Beantragen kann ihn jeder und jede, bei dem das Jahreseinkommen 2022 nicht über 40.000 Euro brutto bei einem Ein-Personen-Haushalt beziehungsweise 100.000 Euro brutto bei einem Mehr-Personen-Haushalt lag. Die Auszahlung wurde für den Sommer angekündigt. Weitere Erleichterungen gibt es für Mieterinnen und Mieter im Gemeindebau.

Frage: Wann steigt meine Miete?

Antwort: Das kommt darauf an. In Altmietverträgen, die dem Richtwert unterliegen, kommt es automatisch mit Mai zu einer inflationsbedingten Anhebung von 8,6 Prozent, bei neuen Mietverträgen, die dem Richtwert unterliegen, ist das schon mit April der Fall. Der Anstieg bedeutet für viele, dass sie jährlich etwa eine Nettomonatsmiete mehr bezahlen müssen. Und Kategoriemieten steigen mit Juli um rund fünf Prozent. In manchen Städten, deren Gemeindebauten dem Richtwert unterliegen, geht man aber auch einen eigenen Weg: In Graz werden mit 1. April die Gemeindebaumieten nicht um 8,6 Prozent, sondern nur um zwei Prozent erhöht.

Frage: Kann ich mich dagegen wehren?

Antwort: Theoretisch ja. In einer Altbauwohnung kann die Anhebung bei der Schlichtungsstelle überprüft werden – auch dann, wenn die Anhebung zwar richtig berechnet wurde, die Höhe aber trotzdem unangemessen für Lage, Art und Ausstattung der Wohnung ist, sagt der Jurist Wolfgang Kirnbauer vom Mieterschutzverband. In einer Neubauwohnung ist die Schlichtungsstelle aber nicht zuständig – wurde hier die Anhebung richtig berechnet, kann man sich dagegen nicht wehren. Möglicherweise hilft es aber, das Gespräch mit dem Vermieter zu suchen
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38 Kommentare

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  1. Mitleser's Avatar
    Eine erneut selten dämliche "Lösung" der Regierung. Wirklich ein Wahnsinn, sie wollen/können/dürfen anscheinend nicht aus den vergangenen Fehlern lernen. Dabei wäre der Blick über die Landesgrenzen nach z.B. DE/CH so einfach...
    matze93's Avatar
    Helikoptergeld...ohne Wirkung und die Infaltion will nicht sinken.
  2. Hufi's Avatar
    Wie bekomme ich die Wohnkostenhilfe
    C.J._Wilson's Avatar
    Sollte jedenfalls bei Caritas -Beratungsstelle für Existenssicherung beantragt werden können
  3. Schnippi's Avatar
    Die övp hat wieder mal Klientelpolitik für die Vermieter auf Kosten der Bevölkerung gemacht
    Yilmi's Avatar
    Österreichische Vermieterpartei
  4. EldenWoot's Avatar
    der deal link führt zu standard
    dafür wäre ein ban gerechtfertigt
    den schandfleck krieg ich nimmer weg aus meiner browser history
    werwertuu's Avatar
    Ich stimme dir zu, hier hat keine politische Meinungsmache was zu suchen, wo ist ein Deal? @Peter 
    in dem Artikel werden extrem gelenkte Aussagen Richtung Parteipolitik getroffen auf dem tiefsten Niveau 
  5. Stonk_of_the_Year's Avatar
    Die "Mietpreisbremse" die in Diskussionen war wäre nur für ohnehin schon gedeckelte MRG Mieten gewesen.

    Alle die nicht im MRG-Altbau wohnen hätten dann keinen Cent gesehen.

    Eine Mietpreisbremse stand also nie zur Diskussion.
  6. kevin.kobe's Avatar
    Da freut es mich doch weiterhin in den sozial Topf einzuzahlen und keinerlei Gegenleistung zu erhalten. Trottl vom Dienst wennst arbeitest und halbwegs was Verdienst. Ö schafft sich selbst ab, brauch dann auch keiner jammern wegen des Demografischen Wandels 🫡
  7. eulenhugo's Avatar
    Ich hätte mir zumindest einen "Heute" Artikel erwartet à la "Mega Hammer: So viel Geld bekommst du jetzt"
    Michael's Avatar
    Ich habe den Deal ja etwas bearbeitet weil in der Beschreibung stand nur Wie bekomme ich die Wohnkostenhilfe.

    Wir copy & pasten bitte dann schon noch Qualitätsjournalismus
  8. lAndreasl's Avatar
    Wie bekomme ich die Wohnkostenhilfe
    C.J._Wilson's Avatar
    Sollte jedenfalls bei Caritas -Beratungsstelle für Existenssicherung beantragt werden können
  9. karlmunk's Avatar
    Juhu meine Frau hat auf Teilzeit verringert 2022 jetzt kriegen wir es auch
  10. Merkur's Avatar
    Und in Wien natürlich wieder 40 000 / 100 000 Haushalt-Splitting. Da habe ich dann keinen Skrupel den Staat wo es nur geht zu bescheissen, sei es beim schwarzen Handwerker oder sonstwo. Wenn ich anderen das heizen finanzieren darf, muss ich mir den Bonus eben selbst anderweitig holen....
  11. Pandito's Avatar
    Anmeldung erforderlich um den Artikel zu lesen!
  12. sleepy0815_.'s Avatar
  13. sparefroh1's Avatar
    Bin wohl zu blöd zum Lesen. Nach dem Standard Artikel bin ich auch nicht schlauer.
  14. Daniel_G's Avatar
    Hm hab so das Gefühl mit dem Geld wird nicht geholfen sondern das ganze noch verschlimmert. 250€ mehr wo man in irgendwelche Extrakosten reinhauen kann.
  15. dukester's Avatar
    Bekommen auch Immobilienbesitzer. Finde ich fair
    El.Cheapo's Avatar
    Aber nur wenn sie unter der Einkommensgrenze liegen und die ist nicht sehr hoch.
  16. Raspberry's Avatar
    Betrifft die Mieterhöhung "nur" Altbauwohnungen?
  17. krissimaus's Avatar
    Der klassische Mittelstandhaushalt wo es oft schon knapp wird mit der Miete fällt hier vermutlich nicht darunter. Wenn ich mir so die Einkommensgrenzen für den Heizkostenzuschuss zb ansehe. Viele Menschen die sich vor der Teuerung das Leben noch leisten konnten jetzt sich aber schwer tun werden davon vermutlich nicht profitieren, man hört rundherum immer öfters das sich Menschen das Heizen nicht mehr leisten können. Das sind aber keine Leute die davor Zuschüsse und Förderungen beantragt haben. Ich hoffe das damit wirklich zielgerichtet jenen geholfen wird wo es echt knapp wird.
    Stonk_of_the_Year's Avatar
    100.000 € Haushaltseinkommen würde ich durchaus als gut situierten Mittelstand bezeichnen.
  18. xxSamxx's Avatar
    Bei dieser Koalition wusste vermutlich sowieso jeder, dass nicht das kommt, was angekündigt wurde, aber besser als nichts.
  19. Zver's Avatar
    Bekommt man da auch was wenn man Eigentumswohnung/Haus hat?
  20. TheDoom32's Avatar
    Wie gewählt so bekommen..
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